Auf den begleiteten Rundgängen vertiefen die Kinder und Jugendlichen ihr Wissen, Können und ihre Wahrnehmung zu einem Thema der vorindustriellen Zeit.
Unsere Museumsführerinnen und -führer sind dafür bekannt, dass sie dem Gelände Leben einhauchen. Auf dem Rundgang steht die ländliche Lebensweise vergangener Zeiten im Vordergrund. Da gibt es viel zu erzählen über die einstige Wohnkultur, über die charakteristische Bauweise der verschiedenen Regionen der Schweiz, über die Handwerksberufe, über die täglichen Arbeiten in Haus und Hof, über kulturelle Traditionen, über Gartenarbeit und Tierhaltung.
Bei diesem Angebot lernen die Schülerinnen und Schüler das Freilichtmuseum Ballenberg im Überblick kennen. An verschiedenen Stationen vermitteln wir Informationen zu den historischen Gebäuden und ihrer Einrichtung. Welche Aufgaben und Arbeiten die ehemaligen Bewohner hatten, erfahren die Teilnehmenden an den Aktivstationen. Hier legen sie selbst Hand an, z.B. beim Schinten, Sägen, Schindeln, Karden, Spinnen oder Wörfeln.
In den Werkstätten des Freilichtmuseums Ballenberg werden viele alte Handwerksberufe auch heute noch aktiv ausgeübt: Korben, Schmieden, Flechten, Spinnen, Weben und Schnitzen sind nur einige der vielen täglich gezeigten Handwerke. Im Schulprogramm vergleichen die Schülerinnen und Schüler heutige und historische Lebens- und Arbeitsbedingungen. Sie untersuchen handwerkliche Produkte und erproben fast vergessene Techniken und Fertigkeiten.
Die Kinder durchleuchten den Alltag einer Bauernfamilie vor 150 Jahren im Streifzug über den Ballenberg. Wie kommt Licht in die Räume und warum hängt die Wurst im Rauch? Wie fühlt sich ungewaschene Wolle an bevor sie gekardet, gesponnen und verstrickt wird? Sinnlich und sinnierend nehmen wir uns Zeit für einen Ausflug in eine Epoche ohne Strom, dafür aber mit Muskelkraft, Ideenreichtum und jeder Menge Brennholz.
Sicher wäre es heute manchen Schülerinnen und Schülern recht, wenn sie nicht jeden Tag zur Schule müssten. Was aber, wenn es überhaupt keine Schule gäbe, oder wenn es eine gäbe, man jedoch nicht hingehen dürfte? Vor 1900 war es längst nicht selbstverständlich, dass alle Kinder zur Schule gingen. Das Programm zeigt, wie die Knaben und Mädchen früher lebten, welche Arbeiten sie verrichteten und womit sie spielten. Auf dem Weg ins historische Schulzimmer besuchen die Gruppen verschiedene Häuser, später erleben sie den Unterricht nach alter Väter Sitte.
Wie sieht eigentlich das Leben auf der Alp genau aus? Der Sommer gehört für die Bauersfamilien auch heute noch zur strengsten Zeit des Jahres. Unten auf dem Hof wird das Heu für den Winter gemacht. Oben auf der Alp fressen die Kühe das frische Gras. Die Schülerinnen und Schüler erfahren in diesem Programm vieles über den Alltag der Sennerinnen und Senner und über die wichtigsten Arbeiten auf den Alpen. Sie probieren zudem selber aus, wie man aus Milch Butter und Käse macht.
Jede Region der Schweiz hat ihre charakteristische Architektur, eine traditionelle Bauweise, welche bis heute die Dörfer und Weiler prägt. Dies wird auf dem Ballenberg sofort ersichtlich. Doch mit welchen Techniken erbauten die Menschen damals ihre Häuser? Die Kinder erfahren in diesem Programm, welche handwerklichen Fähigkeiten gefragt waren. Sie lernen, was ein Schindelmacher kann – ein Handwerk, das heute beinahe verschwunden ist – oder wie aus gebranntem Kalkstein eine Masse für den Mauerbau entsteht. Alle müssen mithelfen, wenn es gilt, einen Stamm ohne Kran zu verschieben.