home

Menü

Das Bienenhaus – Eine Puppenstube fürs Volk

Den Bienen ist es vermutlich egal, wie die Fassade ihres Bienenhauses aussieht. Den Menschen, die sich um sie kümmern, aber nicht. So gibt es Varianten vom einfachen Kasten über das urchige Holzhaus bis zum verzierten Schloss, selbstverständlich alles in Miniaturform.

Seite teilen:

Bienenhaus aus Gwatt BE, um 1900

Ein schönes Beispiel steht bei uns im Freilichtmuseum Ballenberg. Mit seinem schmucken Ziegeldach, den Dachkanten mit Sägezahnmuster und gelb gestrichenen Schindeln mutet es an wie eine Puppenstube. Die Fluglöcher für die Bienen haben die Form von aufgemalten Fenstern mit Vorhängen, und man sieht, dass da jemand mit viel Liebe zum Detail am Werk war.

Das Bienenhaus gehörte viele Jahre dem Magaziner Karl Krebs aus Gwatt bei Thun. Als er einmal als Dank für seine Gastfreundschaft ein Auto geschenkt bekam, tauschte er es gegen dieses antike Bienenhaus um. Mit einem Auto konnte er nichts anfangen, mit einem Bienenhaus schon: er war ein leidenschaftlicher Imker. Karl Krebs stellte das Bienenhaus, das um etwa 1900 für einen Bauernhof gebaut worden war, neben sein Wohnhaus und frönte der Imkerei bis zu seinem Tod im Jahre 1982. Das Bienenhaus fand danach keine Verwendung mehr und kam ins Freilichtmuseum.

Unter Dach und Fach

Das vordere, kleinere Gebäude mit den Fluglöchern ist der Sonne zugewandt. Der hintere, wohl später angebaute Teil ist der Arbeitsplatz des Imkers: Hier öffnet er die Kästen, kontrolliert den Honig, entnimmt volle Waben und setzt leere wieder ein, beobachtet die Gesundheit der Bienenvölker und nährt sie für den Winter mit Futterlösungen. Hier lagern auch die Geräte des Imkers, in grösseren Bienenhäusern sogar ein Schleuderapparat, der den Honig aus den vollen Waben zentrifugiert. Den Bienen verleiht das Häuslein Schutz vor Kälte und vor Feinden wie etwa den Ameisen, den Menschen erleichtert es die Arbeit.

Bienenwachstuch

111 Orte im Berner Oberland, die man gesehen haben muss, von Regula Tanner

Inmitten des Reiseführers «111 Orte im Berner Oberland, die man gesehen haben muss» nimmt unser Bienenhaus eine faszinierende Rolle ein. In diesem bemerkenswerten Werk von Regula Tanner, das im Emons-Verlag veröffentlicht wurde, entfaltet sich eine vielseitige Palette herausragender Schauplätze. Darunter erstrahlt auch unser Bienenhaus in seiner Einzigartigkeit und trägt zur Bedeutung dieser Region auf besondere Weise bei.

Mit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung im Berner Oberland, wo Regula Tanner zusammen mit ihrer Familie lebt, ist sie als Autorin nicht nur für ihre Arbeit als freiberufliche Journalistin bekannt, sondern führt auch das charmante «Leseglück», ein gemütliches Secondhand-Büchercafé in Steffisburg.

Emons-Verlag

Ballenberg
Freilichtmuseum der Schweiz

Kurswesen
Museumsstrasse 100
CH-3858 Hofstetten bei Brienz

+41 33 952 80 40
info@ballenbergkurse.ch

Öffnungszeiten

Montag – Freitag
08.15 – 11.30 Uhr
13.30 – 16.30 Uhr

Folgen Sie uns