Gian-Luca Bernasconi ist dem Bogensport verfallen. Sein historisches Interesse hat in ihm den Erfindergeist gepackt, und einen einteiligen prähistorischen Holzlangbogen bauen lassen.
Parallel zum Bogenbau ist das Schmieden zu einer festen Grösse in seinem Leben geworden. Seit knapp 20 Jahren gibt Gian-Luca Bernasconi sein Wissen im Kurszentrum Ballenberg weiter.
Wie kommt es, dass du im Kurszentrum Ballenberg Bogenbau- und Schmiedekurse durchführst?
Im Jahr 2004 habe ich selbst einen Schmiedekurs bei Niklaus Maurer hier im Kurszentrum Ballenberg besucht. Er hat mich dann 2005 als Kursleiter für Bogenbaukurse vermittelt. Parallel zum Bogenbauen habe ich in Bern angefangen, Schmiedekurse zu geben. Als Niklaus ausgestiegen ist, wurde ich vom Kurszentrum Ballenberg angefragt, ob ich ein paar seiner Schmiedekurse übernehmen will.
Was fasziniert dich an den beiden Handwerken?
Beim Bogenbauen gefällt mir nicht nur das Bauen, sondern auch das Schiessen. Es macht Spass, wenn der Bewegungsablauf stimmt und man das Ziel trifft. Man vergisst alles um sich – es ist fast wie meditieren und macht süchtig.
Beim Schmieden fasziniert mich, dass man Werkzeuge mit einfachen Mitteln von Hand machen kann und diese ein Leben lang halten. Beide Handwerke wurden auch schon vor tausenden Jahren ähnlich ausgeführt: Heute auf etwas heisses schlagen, ist nicht viel anders als 1400.
Was macht dir besonders Freude am Arbeiten im Kurszentrum Ballenberg?
Das Vermitteln. Es macht mir Freude, wenn ich Wissen weitergeben kann und die Kursteilnehmenden vom Handwerk begeistert sind. Zudem trifft man auch immer wieder spannende Leute – vom Chirurgen über den Piloten bis zu Pflegefachpersonen.
Was ist dir wichtig, was die Kursteilnehmenden mitnehmen?
Dass es manchmal auch mit einfachen Mitteln geht. Viele Leute haben das Gefühl, dass man heute aufgrund der modernen Maschinen alles viel besser kann. Wenn man aber schaut, was früher handwerklich mit einfachen Mitteln geschaffen wurde, können wir uns eine Scheibe abschneiden. Früher musste man selbst überlegen, kreativ werden und nach Lösungen suchen.
Was wünscht du dir für die Zukunft des Handwerkes?
Dass man zum Trend zurückkommt, etwas selbst zu machen. Weiter wünsche ich mir, dass diese traditionellen Handwerke hoffentlich noch lange im Kurszentrum Ballenberg vermittelt werden können
Zum Abschluss eine Frage zum Freilichtmuseum Ballenberg selbst: Welches ist dein Lieblings-Gebäude?
Natürlich die Schmiede aus Bümpliz BE (1052). Ich habe dort meinen ersten Schmiedekurs besucht und später selbst einige Kurse geleitet. Zudem bin ich in Bümpliz aufgewachsen und habe die Schmitte als Kind gesehen, als sie noch nicht auf dem Ballenberg-Gelände stand. Es macht Freude, dass dieses Gebäude erhalten wurde!
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