Die Armut führte auch in Graubünden oft dazu, dass die Kinder bereits im Jugendalter in die Welt hinaus zogen, weil sie in den kinderreichen Familien nicht mehr alle ernähren werden konnten. Dieses Märchen wurde in der Surselva erzählt, gesammelt von Caspar Decurtins, der sich mit der Herausgabe der 13-bändigen «Rätoromanischen Chrestomathie», für die Erzählkultur und Sprache Graubündens einsetzte. Seit 1938 gilt romanisch als vierte Landessprache der Schweiz. Das Motiv der verbotenen Kammer kommt in Märchen relativ häufig vor. Nur selten schafft es einer der Helden, wie in dieser Geschichte, der Versuchung sie zu öffnen, zu widerstehen.
Unter dem Titel «Ganz Ohr!» verstecken sich in verschiedenen Gebäuden auf dem ganzen Ballenberg-Gelände schwere Holzbücher, die zu Märchen, Sagen und Klangwelten aus der ganzen Schweiz führen. Sie möchten einen weiteren Ohrenschmaus geniessen?