In der offenen Küche mit der Käserei umfassen Steinmauern die grosse Feuerstelle.
Oberhalb Kandersteg auf der Alp Unter-Allmen lässt Hauptmann Johann Rubin aus Reichenbach im Jahr 1780 diese Hütte bauen. Auch in der Folge wird sie gut situierten Personen aus dem Kandertal gehören. Die Alp ist also nicht genossenschaftlich, sondern als Privatbetrieb organisiert. Eine Stallscheune und ein Kleingebäude gehören ebenfalls dazu. Zuletzt betreibt eine Familie Reichen aus Krattigen die Alp. Erst 1981 ersetzt ein Neubau die alte Sennhütte.
Der hölzerne Oberteil steht auf einem hohen Mauersockel, dessen ebenerdige Räume als Viehstall dienen. Selbst im Sommer kann es auf der Alp zu überraschendem Schneefall kommen; aber auch bei anhaltend feuchtkaltem Regenwetter sind Kühe gerne hier im Trockenen. In den oberen Räumen hingegen lebt und wirkt der Mensch.
In der offenen Küche mit der Käserei umfassen Steinmauern die grosse Feuerstelle. Über den Flammen hängt der grosse Käsekessel am Drehgalgen, der Raum ist schwarz von Russ und Rauch. Hier wurde während 200 Jahren Milch verarbeitet. Leckere kleine Käse, «Mutschli» genannt, entstanden. Wenn das Klischee «Schweiz = Milch + Käse» irgendwo zutrifft, dann hier, wo man bei der Käseherstellung jenen Wirtschaftszweig live miterlebt, der während Jahrhunderten Leben und Landschaftsbild in den Alpen prägte.
Die Nebenräume beinhalten Milchkammer, Salzbad für die Käse und Geräteraum. Die talseitigen Zimmer sind teils Wohnräume. An ihren Wänden ritzten die Älpler Initialen und Jahreszahlen ein, was in Maiensäss- und Alpgebäuden häufig vorkam und beispielsweise auch im Haus aus Buochs (1371) zu sehen ist.