Das Bauernhaus ist als klassischer Mehrzweckbau unterteilt in einen Wirtschaftsteil und einen Wohnteil. Es beherbergt das Restaurant «Alter Bären».
Das Berner Mittelland besetzt die weiten Flächen zwischen Jurahöhen und Voralpen. Bauernhäuser wie dasjenige von Rapperswil (zwischen Biel und Bern) sind hier häufig. Im Gegensatz zu den aufwändigen Ostschweizer Riegelhäusern handelt es sich hier aber um schlichtere Bauten. Das Bauernhaus aus Rapperswil ist als klassischer Mehrzweckbau unterteilt in einen Wirtschaftsteil (Tenn, Stall und Scheune) und einen Wohnteil (Küche, Stube und Kammer).
1837 erhielt Niklaus Marti die amtliche Bewilligung zum Betrieb einer Speisewirtschaft. Er stellte einen würfelförmigen Anbau vor die eine Seite des Wohnteils: Das Bauernhaus erhielt damit ein ganz anderes Aussehen. Sein Sohn führte die Wirtschaft bis 1853. Bis 1911 blieb das Haus im Besitz der Familie Marti. Als das Freilichtmuseum Ballenberg 1974 das baufällige Objekt übernahm, war im Inneren nur noch wenig von der Gaststätte zu sehen. Geblieben aber war der Name: Die Schenke, die man sich nicht allzu gross vorstellen muss, wurde «Alter Bären» genannt, eine klassische Bezeichnung für Wirtshäuser im Bernbiet. Das 1976 auf dem Ballenberg wieder aufgebaute Haus richtete man innen ganz neu ein. Seither dient es wieder als Gastwirtschaft, so wie fast 200 Jahre früher schon einmal...
Das grosse Ziegeldach wirkt etwas leichter wegen der abgewinkelten Dachfläche an der Stirnseite – hier durch einen Viertelwalm, den man im Dialekt «Gerschild» nennt. Auch der noch kleinere Krüppelwalm brachte als modisches Architekturelement das gewisse Etwas in die langweilig zweckmässige Dachlandschaft und deckte das sonst offene Firstende.
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