Das Haus gehörte armen Taglöhnern, auch Tauner genannt. Ihr Landwirtschaftsbetrieb war klein: Wenig Landbesitz, vielleicht eine Kuh, ein paar Schafe oder Ziegen.
Von Weitem sieht das Gebäude mit den grossen Dachflächen des Vollwalmdachs stattlich aus. Tatsächlich ist im Vielzweckhaus auch alles vorhanden, was ein grosses Bauernhaus dieses Typs ausmacht: Stube, Küche und Kammern für die Menschen; Tenn, Stall und Heubühne für den Wirtschaftsteil. Doch im Vergleich zum Haus Eggiwil (351) oder gar zum Prachtsbau aus Ostermundigen (331) sind die Räume sehr klein. Das Haus gleicht einem Modellbau, dabei lebten hier Familien mit zehn und mehr Personen.
Das Haus gehörte armen Taglöhnern, auch Tauner genannt. Ihr Landwirtschaftsbetrieb war klein: Wenig Landbesitz, vielleicht eine Kuh, ein paar Schafe oder Ziegen. Vergleicht man den bescheidenen Nutzgarten von Detligen mit dem Luxus eines grossen Ziergartens drüben beim Haus von Ostermundigen, wird die soziale Lage der Hausbewohner sofort klar.
Vieh und Boden sind der Reichtum und das Prestige eines Bauern, die er stolz vorführt. Davon besass die Taunerfamilie nur einen Bruchteil, auch wenn sie noch Nutzungsrechte an Gärten und Weiden auf der Allmend besass. Auf den Höfen der reichen Grossbauern arbeiteten die Kleinbauern oft tageweise und für wenig Lohn. Um überleben zu können, gingen auch Kinder, Frauen und Grosseltern allerhand Beschäftigungen nach. Im Dorf Detligen, 15 km westlich von Bern, zählte man 1808 15 Taglöhner- und acht Bauernfamilien. Die letzten Hausbewohner waren in den 1950er Jahren ein altes Ehepaar, verschuldete Bauern, und zu Beginn der 1960er Jahre der invalide Korbflechter Fritz Schori. Das baufällige Haus wurde 1975 im Freilichtmuseum Ballenberg neu aufgerichtet.