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382Stöckli aus Köniz BE, um 1820

Der unterkellerte Fachwerkbau mit Stube und Küche im Parterre und Kammern im Obergeschoss mutet auf den ersten Blick «traditionell» an.

Icon Museumsplan Nr. 382 Stöckli aus Köniz BE

Wandel der Baukultur

Als die Handwerker dieses Stöckli um 1820 erstellten, arbeiteten sie zu einem Teil nach altem Vorbild. Der unterkellerte Fachwerkbau mit Stube und Küche im Parterre und Kammern im Obergeschoss mutet auf den ersten Blick «traditionell» an. Doch kamen bereits neue Materialien und Techniken zum Einsatz. Bis dahin hatte man Bäume mit Keilen aufgespalten und mit der grossen Breitaxt behauen, um Wandholz herzustellen. Das Holz für das Stöckli aber wurde präzise gesägt. Dies ermöglichte sattere Holzverbindungen ohne Holznägel. Bereits in Serien hergestellte Produkte wie Eisennägel und Eisenbänder sorgen für Übergänge ohne aufwändige Handarbeit. Das Stöckli aus Köniz ist ein Zeuge des Übergangs vom alten Zimmermannshandwerk zum neuen, rationellen Bauen.

Das Stöckli aus Köniz BE (382) im Freilichtmuseum Ballenberg.

Neue Techniken

Die Zwischenräume des Fachwerks am Berner Stöckli waren selten mit Lehm und Flechtwerk ausgefüllt, üblich waren Tuff, Mauer- und Ziegelschrot sowie Mörtel. Beim Stöckli von Köniz sind stehende Platten aus Sandstein eingepasst – eine Seltenheit im Fachwerkbau. Waren einst eher die vornehmen Wohnräume getäfelt, findet sich hier eine zwar einfache, doch isolierende und den Raum verschönernde Wandtäfelung. Im Morillongut, dem Gutsbetrieb der Patrizierfamilie von Graffenried, war man offen für Neues. Auf dem Herrschaftsgut vor den Toren Berns diente das Stöckli wohl als Wohnung für Knechte, Mägde und Dienstboten. Bis in die 1940er Jahre wurde es so genutzt.

Hausmittel aus dem Kräutergarten

Im Stöckli aus Köniz und beim Handwerkerhaus aus Herzogenbuchsee BE (381) dreht sich alles um Naturheilkunde und die Geschichte des Drogistenberufes in der Schweiz. Herzstück ist der Kräutergarten, in dem viele Pflanzen wachsen, die für die Herstellung natürlicher Duftessenzen und Pflegeprodukte dienen oder seit jeher als Naturheilmittel genutzt wurden. An mehreren Wochenenden im Jahr zeigen die Drogisten in der alten Drogerie Küpfer im Stöckli aus Köniz, wie «Hausmittel» nach alten Rezepten hergestellt werden.

Das Stöckli aus Köniz BE im Freilichtmuseum Ballenberg.

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