Der Bau aus Lütschental stammt von der Alp Hintisberg. Sie liegt im Tal von Grindelwald auf ca. 1700 Metern Höhe.
Der Bau aus Lütschental stammt von der Alp Hintisberg. Sie liegt im Tal von Grindelwald auf ca. 1700 Metern Höhe. In der Region stehen mehrere Speicher dieser Art, einer von ihnen trägt die Jahrzahl 1608 – für den Käsespeicher von Lütschental geht man von der gleichen Entstehungszeit aus. Der Speicher besteht aus einem einzigen Raum und verwahrt den kostbaren Alpnutzen, den Ertrag des Alpsommers.
Ein paar Feldsteine wurden ohne Mörtel zu kleinen Sockeln aufgeschichtet. Darauf liegt der untere Schwellenkranz, auf dem die Stützel (kurze Holzständer) stehen. Diese wiederum tragen den oberen Schwellenkranz und darüber den kastenförmigen Speicherkörper. Er ist aus Kant- und Rundhölzern zusammengefügt. Wie bei Speichern üblich, ist der Bau vom Boden abgehoben, was die Luftzirkulation und damit die Haltbarkeit des Käses fördert – auch den Schutz vor gefrässigen Nagetieren.
Vor der Eingangstür laufen die Bodenbohlen zu einem Podest aus, das ziemlich zerfressen, ja teils zerstört ist. Offensichtlich griffen Wind und Wetter das ungeschützt vorstehende Holz an. Das Salzwasser, mit dem die Sennen die Käse einschmierten, tropfte auf die Balken herunter. Wildtiere und Hausziegen leckten das salzige Holz wie einen Salzstein. Im Verlaufe der Zeit ergaben sich diese «polierten» und «abgegriffenen» Formen.