Dieser Heustall ist eines der wenigen Gebäude auf dem Museumsgelände, das an seinem ursprünglichen Standort steht.
Dieser Heustall ist eines der wenigen Gebäude auf dem Museumsgelände, das an seinem ursprünglichen Standort steht: Vor der offiziellen Eröffnung des Freilichtmuseums im Jahre 1978 betrieben Bauern auf den Höhen des Ballenbergs Landwirtschaft. Auf den Wiesen wurde Gras gemäht, das Heu in die Scheune gebracht und im Winter in Ställen wie diesem den Tieren verfüttert.
Die Stallscheune ist in ihrer Art typisch: Auf einem gemauerten Sockel aus Feldsteinen ruht der Holzbau. Der ebenerdige Stall ist als Bohlenständerbau konzipiert, der obere Teil, die Scheune, als lockerer Blockbau. Der Zugang zur Scheune liegt auf der Bergseite. Die rückwärtige und die seitlichen Wände sind zum Schutz des Holzes verschindelt.
An der Ostseite ist zu einem späteren Zeitpunkt ein Schopf angebaut worden. Dazu wurde einfach das Dach verlängert, das den verbretterten Ständerbau deckt – eine denkbar einfache Konstruktion. Doch ist daran ein schönes Detail sichtbar: Am Türscharnier dient eine alte Sense als Verbindungsstück (Klobenband). Eisen war teuer, kein Stück warf man weg und selbst ausgediente Eisenteile konnten einen neuen Zweck erfüllen. Ein eigenes Klobenband hätte zuerst beschafft und auch noch bezahlt werden müssen; Geld war Mangelware. Solche Details der Wiederverwertung sind Zeitzeugen aus einer Knappheitsgesellschaft, die sich inzwischen ins Gegenteil verkehrt hat…