Erbauen liess das Haus Heinrich von Flüe, Sustmeister in Brienz. Er waltete über ein Gasthaus mit Warendepots und Ställen für Saumtiere.
Erbauen liess das Haus Heinrich von Flüe, Sustmeister in Brienz. Er waltete über ein Gasthaus mit Warendepots und Ställen für Saumtiere. Als Etappenorte waren Susten wichtige Stützpunkte für Handel und Verkehr. Von Flüe arbeitete von 1762 bis 1776 auch als Schiffsmann in Brienz, einem belebten Umschlagplatz, wo Waren aus den Booten auf die Rücken der Tiere wechselten. Von Flüe kam zu Reichtum. Sein Haus baute er 1776 am verkehrsmässig ideal gelegenen «Trachtstutz», in der Nähe des Hafens. 1969 wich das Haus dem neuen Postgebäude.
Seit 1782 logierten zwei Familien im Doppelwohnhaus. Sie wie die späteren Hausbewohner lebten von Verkehr und Tourismus. An Berufen finden wir Matrosen, Schiffer, Kutscher, Fuhrhalter, Wirte und Bergführer. Auf dem Fremdenverkehr fusste auch die Aktivität der Schnitzler; die Holzbildhauerei entwickelte sich seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts zum typischsten Handwerk der Region. Seit etwa 1820 richteten einzelne Hausbesitzer im hohen Kellersockel ihre «Butik» ein (Werkstatt mit Verkaufsladen). Sie waren Schnitzler im Neben- oder Haupterwerb, zuletzt betrieb Otto Hulliger 1937/38 dieses Handwerk. Das Firmenschild stammt von Alfred Stähli (1882–1972), der im «Schiffschopf» in Brienz eine «Butik» führte.
Der Wohnteil ist in Blockbauweise errichtet und die Hauptfassade reich verziert: Die gesamte Fensterwand ist dicht besetzt von Friesen. Diese Zierbänder sind in die Wandbäume geschnitzt und laufen in stilisierten Wellenformen und Blattmustern über die ganze Hausbreite. Charakteristisch für das Berner Oberland ist auch das Vorkragen einzelner verzierter Wandbäume, die der Fassade zusätzlich Struktur verleihen.
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Einst Sust, heute Post.