Backöfen und Dörröfen können in die Wohnhäuser integriert sein. Oft standen sie aber, der Feuergefahr wegen, separiert vom Wohnhaus als Einzelgebäude im Freien.
Backöfen und Dörröfen können in die Wohnhäuser integriert sein, wie etwa im Bauernhaus von La Chaux-de-Fonds (111). Oft standen sie aber, der Feuergefahr wegen, separiert vom Wohnhaus als Einzelgebäude im Freien. Der aus dem 18. Jahrhundert datierende Ofen von Brienzwiler ist ein solches Beispiel. Im Dialekt nannte man ihn «Derrofen». Er befand sich bereits auf dem Gelände des Freilichtmuseums Ballenberg gegenüber der Kapelle Turtig/Raron (1131).
Die Architektur ist auf einen Blick ersichtlich: Ein massiver Mauerkörper umfasst den Ofenraum. Das Schindeldach ragt über die Ofenfront, so dass auch jene im Trockenen stehen, die am Ofen zu hantieren haben. Ihre Werkzeuge befinden sich auf Steinplatten über dem Ofengewölbe, wo in der Dachschräge ein Zwischenraum ist. Hier liegen Ofenhaken, Schaufeln zum Beschicken des Ofens, Reinigungslappen für den Ofenboden und anderes mehr.
Direkt über dem Feuerloch ist ein kleines, aber wesentliches Element sichtbar: Die Öffnungen der Lüftungskanäle, die sich mit verrückbaren Tonziegeln verschliessen lassen. So ist die Energie steuerbar. Damit lässt sich wiederum Energie in Form gedörrter Apfelschnitze und Birnenstücke gewinnen, die im Winter Kraft liefern. Architektonisch noch ausgeprägter zeigt der grosse Dörrofen aus Alpnachstad (713) Sinn und Zweck dieser Einrichtung.