Zwischen 1850 und 1900 wurde diese Schmiede in der Art eines Bauernhauses erstellt: Grosse Tore, Fachwerk mit grüner Bemalung, Lauben und Vordächer.
Zwischen 1850 und 1900 wurde diese Schmiede in der Art eines Bauernhauses erstellt: Grosse Tore, Fachwerk mit grüner Bemalung, Lauben und Vordächer. Hinter der ländlichen Fassade verbirgt sich jedoch ein Handwerksbetrieb am Übergang zur Industrie: Die Dorfschmiede von Bümpliz ist mehr als eine einfache Hufschmiede, sondern sie wurde mit den damals neuesten Maschinen aufgerüstet: Gewindeschneider, Schleif- und Bohrmaschine. Diese wurden über Transmissionsriemen angetrieben, die auch den grossen Schmiedehammer zum Laufen brachten. Ein Elektromotor liefert die dazu nötige Energie. Ein Teil der heutigen Inneneinrichtung stammt aus der Schmiede Interlaken, die meisten Objekte aber sind Originale aus der Schmiede Bümpliz.
Nicht nur die Einrichtungen in der ebenerdigen Schmiede lassen das industrielle Zeitalter spüren, sondern auch die Baumaterialien für das gesamte Haus: So gut wie alles Holz für den Rohbau wie für den Innenausbau wurde auf der Maschine gesägt. Den heute «heimelig» anmutenden Fachwerkbau erstellte man damals nicht der Romantik wegen, sondern weil es eine relativ einfache und billige Bauweise war.
Vor der Schmiede wurden unter dem länglichen Vordach die Pferde beschlagen. Im hinteren Teil der Schmiede, deren Zentrum die grosse Esse bildet, befand sich einst eine Sattlerei. Die Aussentreppe zu den beiden oberen Stockwerken bringt einen Szenenwechsel mit sich: Aus Rauch und Hitze der Werkstatt gelangt man hier in den Wohnbereich und sieht eine gutbürgerliche Stube sowie eine wohleingerichtete Küche, wie sie um 1900 chic war.