Graubünden ist der flächenmässig grösste Kanton der Schweiz. Von den grossen Stallscheunen der Surselva bis zu den ummauerten Wohnhäusern des Engadins, die wir mit ihren Erkern und Graffiti als «typisch bündnerisch» empfinden, präsentiert sich eine sehr vielfältige Gebäudelandschaft.
Graubünden ist der flächenmässig grösste Kanton der Schweiz. Von den grossen Stallscheunen der Surselva bis zu den ummauerten Wohnhäusern des Engadins, die wir mit ihren Erkern und Graffiti als «typisch bündnerisch» empfinden, präsentiert sich eine sehr vielfältige Gebäudelandschaft. Sie ist gut erforscht, so etwa mit einem Band der Serie «Die Bauernhäuser der Schweiz» oder Klassikern wie dem «Alpwesen Graubündens» des grossen Schweizer Volkskundlers Richard Weiss.
Im Gegensatz zu seiner Ausdehnung und architektonischen Vielfalt ist Graubünden im Freilichtmuseum Ballenberg bislang bescheiden vertreten und steht noch in der Aufbauphase. Die für den Kanton vorgesehene Geländekammer zeigt bis dahin ein einziges Gebäude: Der Heustall aus Vals (1212), ein Beispiel der charakteristischen Ausfütterungsställe.
Die Gruppe 13, die Alpwirtschaft, beinhaltet jedoch eine Vierergruppe aus Graubünden: Aus dem Münstertal stammen die Gebäude der Alp Champatsch (1311 –1314). Dort stand nach dem Bau eines neuen Alpgebäudes der Abbruch der alten Bauten an. Sie wurden 1987/88 an Ort und Stelle dokumentiert, abgebaut und auf dem Ballenberg wieder aufgerichtet. Die Alpsiedlung besteht aus einer kleinen Stallscheune, dem riesigen Schermen (Unterstand für das Vieh), dem Schweinekoben und der grossen Alphütte – der weiss getünchte Steinbau mit den schrägen, sich nach innen verjüngenden Fensternischen entspricht der Vorstellung vom klassischen Bündner Haus.