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112Zisterne 18. Jh. (Rekonstruktion)

Die im Freilichtmuseum Ballenberg rekonstruierte Zisterne stammt aus den Gebirgszügen des Jura. In diesen hügeligen Regionen war die Wasserversorgung aufgrund des kalkhaltigen Untergrunds teilweise prekär: Das Wasser versickerte rasch und selbst in Talsohlen sammelten sich manchmal nur Rinnsale.

Icon Museumsplan Nr. 112 Zisterne (Rekonstruktion)

Unterirdisches Reservoir

Die Bauernhöfe der Jurahöhen fanden ihre eigene Lösung auf die Wasserknappheit. Die Bewohner nutzten die grossen Dächer als Sammelflächen und liessen Schneeschmelze und Regenwasser an den Dachkanten in Holzrinnen tropfen. Diese Kännel führten das Wasser zu einer nahen Zisterne. Die gezeigte Zisterne hat ein Fassungsvermögen von gut 5'000 Litern.

Die im Freilichtmuseum Ballenberg rekonstruierte Zisterne stammt aus den Gebirgszügen des Jura.

Bauanleitung für eine Zisterne

An beiden Traufseiten des Hauses tragen steinerne Konsolen die Dachkännel. Diese leiten das Wasser nach vorn zur Hauptfront. Dort mündet es in von Weitem sichtbare Holzrinnen und fliesst zum nahen Reservoir – in einen kreisrunden Gewölbekeller neben dem Haus, den man auf drei Seiten mit Erde zudeckte. So blieb das Wasser rein, war vor Sommerhitze geschützt und verdunstete nicht. Eine Türe schirmte das Reservoir vor Haustieren ab. Wer Wasser holen musste, griff zum Eimer, trat ein und schöpfte. Später erleichterte eine Holzpumpe die Arbeit.

Die im Freilichtmuseum Ballenberg rekonstruierte Zisterne stammt aus den Gebirgszügen des Jura.

Wassernot

Nicht nur die Burgen auf den Hügeln und Felsrippen, sondern auch die Dörfer und Städte litten im Mittelalter unter Wassermangel. Während in den Burgen oft Zisternen Abhilfe schufen, erstellten Dörfer und Städte Sodbrunnen oder kilometerlange Zuleitungen, um das Wasser fliessen zu lassen. Besonders prekär war die Wasserversorgung in hügeligen Regionen mit kalkigem Untergrund, vor allem im Karst: Das Wasser versickerte rasch und selbst in Talsohlen sammelten sich manchmal nur Rinnsale. Genau diese Situation prägt die Gebirgszüge des Jura, aus dem die hier rekonstruierte Zisterne stammt.

Kurszentrum Ballenberg

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