Der elegante Fachwerkbau mit dem leicht geschweiften Walmdach erfüllte verschiedene Aufgaben. Anfänglich diente er als Speicher. Dann wurde der Bau wiederholt umgenutzt.
Der elegante Fachwerkbau mit dem leicht geschweiften Walmdach erfüllte verschiedene Aufgaben. Anfänglich diente er als Speicher. Dann wurde der Bau wiederholt umgenutzt. Um 1900 befand sich im Untergeschoss eine Waschküche, doch auch andere Arbeiten wurden hier verrichtet.
Zuerst füllte man die Wäsche in einen grossen Holzbottich. Darüber legte man ein Leinentuch, das Asche enthielt, vor allem Asche aus Buchenholz. Dann wurde Wasser heiss gekocht, über die Wäsche geleert, am Auslauf des Bottichs aufgefangen, erneut erhitzt und wieder aufgegossen. Dabei bildete die Asche eine Lauge, die Fett und Schmutz löste. Nun konnte die Wäsche am Trog reingewaschen werden. Im Dialekt nannte man das Wäschen «buuche», in der Ostschweiz auch «seechte» und das Waschhaus hiess «Buuch(er)huus». Es gab noch eine weitere Möglichkeit, Wäsche sauber zu kriegen: Steinerne Waschplätze, auf denen man die Textilien auf eine harte Unterlage schlug. Der Waschplatz von Bodio (852) dokumentiert diese in den Zentralalpen und im Süden verbreitete Art des Waschens.
In den ländlichen Regionen gab es Gebäude, die zwar nicht ihr Aussehen änderten, doch passte man ihr Innenleben den wechselnden Bedürfnissen an. Die Kleinbauten für das Waschen, Schlachten, Dörren, Backen und/oder Schnapsbrennen stellen den flexibelsten Typ dieser Gebäude dar: Hier war im Verlaufe der Wochen und Jahreszeiten (fast) alles möglich. Andere Gebäude wurden mit den Jahrzehnten gänzlich umgestaltet und für neue Aktivitäten genutzt. So gab es Waschhäuser, die zu Schulstuben umfunktioniert wurden.
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