Nach dem Pressen der Trauben, aber auch der Kirschen und weiterer Früchte bleibt der Trester übrig: Die Reste wurden getrocknet und im Winter im Ofen verfeuert.
Der Tresterschopf zeigt das Gerüst eines einfachen, nicht verschalten Ständerbaus. In den Ecken ist das Ständergerüst durch Verstrebungen gestärkt. Zarte Sparren tragen das einfache, ziegelgedeckte Satteldach.
An den Traufseiten sind vom Boden bis unter das Dach alle 20 Zentimeter Längslatten fix montiert. Auf ihnen liegen einige Dutzend beweglicher Lattengestelle, welche in soldatischer Auslegeordnung Unmengen von Tresterkegeln tragen.
Nach dem Pressen der Trauben, aber auch der Kirschen und weiterer Früchte bleibt der Trester übrig: Es sind die Traubenhäute, -kerne, -stiele und was bei der Ernte etwa mit in den Behälter fiel. Waren die Früchte ausgepresst und alle Flüssigkeit abgeronnen, blieben diese Reste auf dem Presstisch liegen.
Die Trestermasse wurde nicht einfach weggeworfen. Man formte daraus im Dialekt «Zigerli» genannte kleine Kuchen, Stöcke in konisch zulaufender Form. In diesem Tresterschopf trockneten die Stücke an der Luft.
Im Winter lieferten die «Tresterzigerli» im Ofen Wärme und verströmten in der Stube den Geruch vergorener Früchte. Auf den Lattengestellen des Männedorfer Tresterschopfs finden gut 2700 «Zigerli» Platz.