Im Osten des Schweizer Mittellandes liegen die Kantone St. Gallen und die beiden Halbkantone Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden. Auch Graubünden zählt geographisch zur Ostschweiz. Der Ostschweiz gehört im Freilichtmuseum Ballenberg eine eigene Geländekammer.
Im Osten des Schweizer Mittellandes liegen die Kantone St. Gallen und die beiden Halbkantone Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden. Auch Graubünden zählt geographisch zur Ostschweiz, selbst wenn sich die Bündner nicht als Ostschweizer fühlen, sondern als eigenständige Region. Der Ostschweiz gehört im Freilichtmuseum Ballenberg eine eigene Geländekammer. Die ebenfalls zur Ostschweiz zählenden Kantone Thurgau und Schaffhausen aber befinden sich bei den Bauten des östlichen Mittellands.
Auf engem Raum vollzieht sich der Wechsel von fruchtbaren Ackerflächen und saftigen Viehweiden zu hügeligem Voralpengebiet und Alpengipfeln. Zwischen dem Bodensee (399 m ü. M.) und dem Gipfel des Säntis (2502 m ü. M.) liegen keine 30 Kilometer Luftdistanz. Die Region ist reich an Niederschlägen, das Klima oft feuchtkalt. Damit ist die Basis für die Graswirtschaft gelegt und vor allem der voralpine Teil spezialisierte sich auf Viehzucht und Milchwirtschaft. Appenzell entwickelte sich zum «Sennengebiet» par excellence. Die Trachten und Gesänge, Alpfahrten und Käseprodukte stehen für die Schweiz schlechthin. Ein zweites wirtschaftliches Markenzeichen war über Jahrhunderte die Textilindustrie; bis heute ist die St. Galler Stickerei – mit Design und Marketing – weltweit präsent.
Die Anfänge dieser beiden Wirtschaftszweige sind in den beiden Ostschweizer Gebäuden des Ballenbergs dokumentiert: Aus der Streusiedlungslandschaft Appenzells stammt das Bauernhaus aus Brülisau (911), das auch im Freilichtmuseum Tiere beherbergt. Und im feuchten Webkeller des Hauses aus Wattwil (931) sind die Ursprünge der für die Ostschweiz so wichtigen Textilindustrie erlebbar.