Von den obersten Alpgebäuden des Goms finden sich entlang der Rhone bis hinunter ins Chablais auf ca. 150 Kilometern eine Vielfalt an Bauten. Die für das Wallis typischsten und über Jahrhunderte prägenden Baumaterialien und Bauweisen aber präsentiert das Freilichtmuseum Ballenberg gleich in mehreren Beispielen.
Von den obersten Alpgebäuden des Goms finden sich entlang der Rhone bis hinunter ins Chablais auf ca. 150 Kilometern eine Vielfalt an Bauten: Mächtige barocke Wohnhäuser im Goms, von Steinmauern umschlossene Holzbauten auf der Südseite des Simplons, Sennhütten der Genossenschaftsalpen des Val d’Anniviers, grosse Mehrzweckhäuser im Val d’Illiez, vom französischen Klassizismus beeinflusste Scheunen aus Stein gegen den Genfersee hin, um nur einige Typen zu nennen. Sie alle kann ein Freilichtmuseum gar nicht zeigen.
Die für das Wallis typischsten und über Jahrhunderte prägenden Baumaterialien und Bauweisen aber präsentiert das Freilichtmuseum Ballenberg gleich in mehreren Beispielen: Meistens geht es um den Baustoff Holz, wobei die Rundhölzer zu Kanthölzern begradigt werden und als Wandbäume in den Gebäudeecken ineinandergreifen.
Fachwerkbauten sind im Wallis quasi inexistent, Ständerbauten die Ausnahme, Steinbauten in der Minderzahl. Der Blockbau ist die dominierende Bauweise und reicht von der Talstufe bis in die Alpzone, wie dies im Museum bei Wohnhaus, Heustall und Schweinekoben aus dem Dorf Blatten (1111–1113) und fünf Gebäuden von der Alp Richinen (1341–1345) zu sehen ist.
Die von Ackerbau, Viehzucht und im Mittelwallis auch von Weinbau geprägte Wirtschaft strebte nach Selbstversorgung. Eine Generation von Fabrikbauern hielt, unterstützt von der Familie, dieses arbeitsintensive System in den Dörfern teils bis in die 1970er Jahre aufrecht. Auch unscheinbar aussehende Gewerbebauten waren einst wichtig, wie stellvertretend die Mühlen aus Törbel und Naters zeigen (1121, 1122).