Unten befand sich das Vieh, oben lagerte das Futter. Vor der Fensterfront des Hauses stand der Schweinestall (1113).
Es fällt auf den ersten Blick auf: Neueres Wandholz bildet am Gebäude zuoberst das Giebelfeld und die Gebäudemitte zwischen Stall und Scheune. Diese einigermassen präzis gesägten und zusammengefügten Partien tragen über der Stalltüre die Jahrzahl 1890. Stall- und Scheunenwände hingegen sind aus sichtlich älterem, verwittertem Holz gebaut, das nicht überall richtig aufeinander passt.
Offensichtlich wurde für diesen Bau Altholz von anderen Gebäuden verwendet. Immer wieder zerstörten Lawinen ein Gebäude, doch etwas Bauholz überstand die Katastrophe meist. Oder beim Abbruch eines morschen Baus blieb ein brauchbarer Anteil Holz übrig.
Die Herstellung neuer Wandhölzer war arbeitsintensiv. Aus dem Walliser Dorf Grächen heisst es, wenn zwei Zimmerleute morgens einen Stamm fällten, ihn bis am Abend auf die Baustelle brachten, zubereiteten und in die Blockwand einsetzten, dann hätten sie ein gutes Tagwerk geleistet. Nun versteht man erst richtig, warum die Handwerker kein Stück Holz wegwarfen, so alt oder so unpassend es auch sein mochte.
Der Heustall (1112) stand am Originalstandort direkt neben dem Wohnhaus (1111), so wie heute im Freilichtmuseum Ballenberg. Unten befand sich das Vieh, oben lagerte das Futter. Vor der Fensterfront des Hauses stand der Schweinestall (1113). Das Museum übernahm nicht bloss ein Einzelgebäude, sondern eine Kleingruppe aus buntem Nebeneinander von Wohn- und Wirtschaftsbauten. Dieses Bild bietet sich in den meisten Siedlungen im Wallis, wobei es auch Quartiere von Wohnhäusern oder Stallscheunen geben kann.