Der Westen des Mittellandes umfasst die Kantone Freiburg und Waadt und reicht bis nach Genf. Die ebenfalls französischsprachigen Kantone Jura, Neuenburg und der Berner Jura hingegen gehören geographisch zum gebirgigen Jura.
Der Westen des Mittellandes umfasst die Kantone Freiburg und Waadt und reicht bis nach Genf. Die ebenfalls französischsprachigen Kantone Jura, Neuenburg und der Berner Jura hingegen gehören geographisch zum gebirgigen Jura. Im tiefer gelegenen Freiburg dominierte die Milchwirtschaft, im Waadtland vor allem der Getreideanbau und je weiter man nach Süden gelangt, desto mehr treten heute weitläufige Rebberge an die Stelle früherer Äcker und Rebparzellen.
Im Freilichtmuseum stehen sechs Gebäude und eine mechanische Dreschanlage aus dieser Region. Das Vielzweckhaus von Tentlingen aus dem Kanton Freiburg (511) ist dem Holzbau und formal den nahen Berner Bauernhäusern verpflichtet. Der Kornspeicher aus Heitenried (512), auch er ganz in Holzbauweise erstellt, ist Zeuge des einst verbreiteten Getreideanbaus. In der südwestlich gelegenen Waadt und in der Genfer Landschaft sind Einflüsse aus Westeuropa spürbar; hier kommt der Steinbau häufiger vor, wie die Höfe von Villars-Bramard (531) und Lancy (551) zeigen.
Neben grossen Vielzweckhöfen und schmucken Holzspeichern sind auch Kleinbauten zu sehen: das Ofenhaus (513) und der Kabiskeller (514) – zu ihrer Zeit weit verbreitet und wichtig für den Lebensunterhalt. Seit dem wirtschaftlichen Umbruch der 1950er Jahre standen sie oft leer und sind inzwischen meist abgerissen worden. Gleich ging es den Göpeln, wie die Einrichtung aus Ecoteaux (534) illustriert: Was seit in den 1830er Jahren als grossartige Neuerung Einzug hielt, wurde 100 Jahre später durch den Motor überholt und verschwand. Schon damals holte der technische Fortschritt die eigenen Kinder immer wieder ein und liess Neues alt und ineffizient erscheinen.