Das Ofenhaus der Freiburger Gemeinde Heitenried steht abseits der Wohnhäuser. Es ist aber kein Steinbau, sondern ein hölzerner Ständerbau.
Wie das Ofenhaus aus dem bernischen Oberwangen (312), steht auch jenes aus der Freiburger Gemeinde Heitenried abseits der Wohnhäuser. Es ist aber kein Steinbau, sondern ein hölzerner Ständerbau: Der Schwellenkranz unten sowie Rähm und Dachbalken oben formieren einen festen Rahmen. Dazwischen in Nuten gestellte Bretter bilden die eigentliche Wand – und schon war der Backraum von einer einfachen, aber schützenden Haut aus Holz umgeben. Nur der hintere Teil des Gebäudes ist gemauert, hier steht der Ofen. Oben im offenen Dachraum und seitlich unter den Vordächern lagerte Brennholz.
Die runde Ofenform wurde 1935 in eine kleinere, rechteckige abgeändert. Der Landwirt und Besitzer Arnold Brüllhardt (geboren 1924) erinnert sich, wie alle 14 Tage bis drei Wochen gebacken wurde. 24 Brote fanden im Ofen Platz. Zwei benachbarte Bauernfamilien nutzten das «Ofehüsli», die einen bis 1956, die anderen bis gegen 1970. Zudem diente das Ofenhaus zum Dörren von Obst und Früchten. Der kleine Brennhafen wurde hier aufbewahrt und auch die «Moschti» (Presse), mit der Vater Gottfried Brüllhardt (geboren 1895) von einem Hof zum anderen zog. Zwischendurch fand im geräumigen Arbeitsraum vor dem Ofen auch die grosse Wäsche statt.
Als in der Hochkonjunktur viele landwirtschaftliche Geräte und Tätigkeiten verschwanden, kam auch im Weiler Breitenried das Ende für das Ofenhaus. Man buk nun selber in der Wohnung oder hatte ein Tiefkühlfach. Seit 1967 blieb der Ofen kalt; 2007 kam das Gebäude ins Freilichtmuseum Ballenberg.