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211Wohnhaus aus Villnachern AG, um 1635

Beim Wiederaufbau nach einem Grossbrand entstand dieses Haus als «Stock», ein frei stehendes Mauerhaus als spätgotischer Bautypus, der nur selten erhalten blieb.

Icon Museumsplan Nr. 211 Wohnhaus aus Villnachern AG

Brandschutz

Einem grossen Brand im Sommer 1633 fielen in Villnachern 24 Gebäude zum Opfer. Beim Wiederaufbau entstand dieses Haus als «Stock», ein freistehendes Mauerhaus als spätgotischer Bautypus, der nur selten erhalten blieb. Gemeint ist ein Mauerbau, der frei stehen kann. Hier handelte es sich vielleicht um einen Teil aus einer Häuserzeile aus Stein. Diese Bauart war teurer, doch sicherer vor Bränden.

Sicht auf die Geländekammer Zentrales Mittelland, vorbei am Haus aus Villnachern zu den imposanten Strohdächern der Gebäude aus Leutwil und Oberentfelden.

Das Haus als Prestigeobjekt

Der Gesamteindruck des schlanken Hauses mit dem hohen, spitzen Satteldach und den typischen Fenstern gleicht noch ganz der Gotik, die in unseren Regionen bis um 1550 vorherrschte. Nur ein wohlhabender Bauherr konnte es sich leisten, ein zwar eher kleines, aber so gepflegtes Haus im Stil der Spätgotik zu bauen.

Das Wohnhaus aus Villnachern AG im Freilichtmuseum Ballenberg.

Allrounder

Die späteren Hausbewohner waren weniger vermögend. Sie unterhielten eine kleine Landwirtschaft und waren als Handwerker tätig. Um 1839 ist hier eine achtköpfige Familie als Weber und Landwirte aktenkundig. In den 1850er Jahren lebten 13 Personen im Haus, von Beruf Landarbeiter und Taglöhner. 1897 wird ein Metzger und Schuhmacher genannt. Mit einem Mischerwerb zwischen Kleinbauerntum und Kleingewerbe bestritten auch die letzten Hausbewohner ihren Lebensunterhalt: In den 1940er Jahren flickte Kaspar Spillmann die Schuhe von Soldaten. In seiner Werkstatt im Parterre schlug er die markanten Eisennägel in die Sohlen.

Im Freilichtmuseum Ballenberg wird das Handwerk Hutmachen demonstriert.

Steine aus nächster Nähe

Wie die meisten Gebäude des Freilichtmuseums Ballenberg entstand auch das Haus von Villnachern aus lokalen Baustoffen. Das Dorf verfügte über Steinbrüche. Daraus stammt der Jurakalk für die Hauswände, die anschliessend verputzt und weiss getüncht wurden.

Baudokumentation

Holen Sie sich die Baudokumentation vom Wohnhaus Villnachern AG kostenlos in unserem Online-Shop (PDF) und erfahren Sie mehr über die Geschichte des Ballenberg-Gebäudes.

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Das Wohnhaus aus Villnachern AG (211) im Freilichtmuseum Ballenberg.

Kurszentrum Ballenberg

Museumsstrasse 96
CH-3858 Hofstetten bei Brienz

+41 33 952 80 40
info@ballenbergkurse.ch

Öffnungszeiten

Montag – Freitag
08.15 – 11.30 Uhr
13.30 – 16.30 Uhr

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