Es wird erzählt, dieses Haus habe man im Kanton Luzern gekauft und abgebaut, es nach Hünenberg transportiert und am Standort der abgebrannten Wirtschaft von Peter Degen wieder aufgebaut.
Als 1798 die Häuser Hünenbergs aufgelistet wurden, fanden sich darunter drei Wirtschaften und zwei Pinten, eine davon die Beiz von «Peter Dägen im Dorf». Die Familie Degen war aus dem Baselbiet eingewandert und führte die Pinte bis 1879. Vier Jahre später fiel der Bau einem Brand zum Opfer.
Die Brandstelle von 1883 blieb verwaist bis 1891. Nach acht Jahren erfolgte der Neubau: Das heutige Gasthaus Degen. Es wird erzählt, dieses Haus habe man im Kanton Luzern gekauft und abgebaut, es nach Hünenberg transportiert und am Standort der abgebrannten Wirtschaft von Peter Degen wieder aufgebaut. So sei das neue Gasthaus entstanden – tatsächlich waren damals Abbau, Transport und Wiederaufbau billiger als ein gänzlicher Neubau. Es kam hie und da vor, dass ein Gebäude an einen neuen Standort versetzt wurde. Die Dendrochronologie (Analyse der Holz-Jahrringe) bestätigt die mündliche Überlieferung: Das Bauholz des Gasthauses Degen stammt aus den Jahren 1837/42. Das Raumprogramm ist das eines Wohnhauses.
Das in Hünenberg 1891 erbaute Dorfrestaurant weist eine ältere Form auf, nämlich die des späten Biedermeiers der 1840er Jahre. Fassade und Innenräume tragen heute wieder jene Farben, die sich anhand vorgefundener Reste als die ursprünglichen herausstellten. Bemerkenswert sind in der blauen Wirtsstube die schlichte Eleganz des Einbaubuffets und der weisse Kachelofen, beides Originale aus dem 19. Jahrhundert.
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