Spielhallen waren in den Jahrzehnten um 1900 beliebte Treffpunkte. Doch schon im endenden Mittelalter lassen sich Spiel- und Tanzhäuser auf Abbildungen der Chroniken finden.
Dem 1890/91 erbauten Benediktinerkollegium fehlte das architektonische Gegenstück für die Freizeit. Die Idee war, dass sich die Gymnasiasten gemeinsam von Lateinwörtern und Mathematikformeln erholen sollten. Benediktinerpater Beda Anderhalden entwarf persönlich die Pläne. Für die Halle wählte er eine damals populäre architektonische Form: den Schweizerhaus-Stil, kurz «Chaletstil» genannt.
Der Pavillon ist ein offener Ständerbau. Anstatt des üblichen runden oder quadratischen Kleinbaus handelt es sich um ein längsrechteckiges, 17 Meter langes Gebäude. Das Holzwerk ist in hellgrauer Farbe bemalt, was dem grossen Bau Leichtigkeit verleiht. Er diente den Schülern als gedeckter Platz zum Kegeln, Spielen oder einfach für das Beisammensein. Die ringsum hüfthoch vertäfelte Brüstung bot eine ideale Sitzgelegenheit für ungezwungene Gespräche, neugieriges Zuschauen oder Nichtstun – Dünger des Geistes. Siebzig Jahre nach dem Bau hatte sich die (Frei)zeit geändert – die Spielhalle musste einem Veloabstellplatz weichen.
Spielhallen waren in den Jahrzehnten um 1900 beliebte Treffpunkte. Doch schon im endenden Mittelalter lassen sich Spiel- und Tanzhäuser auf Abbildungen der Chroniken finden. Die arbeitsfreien Stunden des Sonntagnachmittags boten allen Bevölkerungsschichten Zeit für Spiele, Tanz und Plaudereien. An diesen Orten fanden, ähnlich wie bei Ratshäusern, auch Versammlungen oder Gerichtsverhandlungen statt.
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