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Holzschnitzen

Holzschnitzereien brachten ganzen Generationen von Familien im Berner Oberland ein Einkommen. In der Blütezeit, der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert, waren um die 2000 Personen im Oberland als Schnitzler tätig. Sie fertigten Souvenirs, die auf der ganzen Welt Absatz fanden, Wildtiere, Haustiere und Menschenfiguren, aber auch Gebrauchsgegenstände. 1884 wurde die Schnitzlerschule Brienz gegründet, wo heute noch Holzbildhauer ausgebildet werden.

Die Werkstatt der Gebrüder Stähli

Das Freilichtmuseum Ballenberg zeigt im Wohnhaus aus Brienz BE (1031) die ehemalige Werkstatt der Brüder Alfred (1882-1972) und Hans Stähli (1887-1979). Alfred Stähli zählte zu den besten Holzbildhauern von Brienz, seine Adler waren weit herum bekannt. Hans Stähli war auf Bären spezialisiert. Zunächst machten die Brüder alles selber, vom Holzfällen bis zum Lackieren, später kauften sie das Holz ein.

Holzbildhauerei heute

Neben der alten Werkstatt der Stähli-Brüder haben sich heutige Holzbildhauer eine neue Werkstatt eingerichtet und zeigen, wie die Tradition des Holzschnitzens die Zeit überdauert hat. Zwar, das beteuert Walter Zeier, der zwischendurch im Museum schnitzt, ist die Zeit auch in seiner Branche nicht stehengeblieben. Heute kommen moderne Geräte wie Bandsäge oder Kopierfräsen ebenso zum Einsatz wie althergebrachte Schnitzmesser und Meissel. Die grundsätzlichen Fertigkeiten und die Anforderungen haben sich kaum verändert: Holzbildhauer brauchen gutes Vorstellungsvermögen und anatomisches Wissen, besonders wenn es um Einzelanfertigungen geht. Dann entstehen Unikate mit Hilfe von Zeichnungen und einem Modell in Gips.

Handwerker beleben die Werkstatt

An einigen Tagen während der Saison nimmt die Huggler Holzbildhauerei AG in Brienz ihre Arbeit mit in die Museums-Werkstatt und schnitzt dort an ihren laufenden Aufträgen. Jeweils abwechselnd beleben verschiedene Holzbildhauer die Werkstatt, in Schaukästen an der Wand ist die grosse Bandbreite der modernen Schnitzerei zu sehen. Tiere, Menschen in Trachten oder Krippenfiguren verkaufen sich auch heute. Sie werden meistens in Serien gefertigt. Dabei fräst eine Maschine Rohlinge aus, die Holzbildhauer überschnitzen die ganze Oberfläche und geben so den Figuren von Hand eine persönliche Note. Für eine Figur braucht es 15 bis 20 verschiedene Schnitzmeissel.

Ballenberg
Freilichtmuseum der Schweiz

Kurswesen
Museumsstrasse 100
CH-3858 Hofstetten bei Brienz

+41 33 952 80 40
info@ballenbergkurse.ch

Öffnungszeiten

Montag – Freitag
08.15 – 11.30 Uhr
13.30 – 16.30 Uhr

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