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Klöppeln

Ein regelmässiges, schnelles Klappern klingt durch die Stube des Bauernhaus aus La Recorne / La Chaux-de-Fonds NE (111). Marianne Rubins Klöppel fliegen nur so hin und her und klatschen auf das runde Kissen. Ihre Finger bewegen sich unfassbar flink. Konzentriert bewegt sie die Fäden entlang eines bestimmten Musters, dem sogennanten Klöppelbrief. Klöppelspitzen sind eine Art Flechtwerk aus Fäden, die auf besonderen Spulen, den Klöppeln, aufgewickelt sind. Die Fäden werden untereinander gekreuzt. «Drehen, kreuzen, drehen, kreuzen…immer so…», sagt Marianne Rubin und verlangsamt das Tempo, um die einzelnen Schritte vorzuzeigen.

Im Freilichtmuseum Ballenberg wird regelmässig das Handwerk Klöppeln gezeigt.

Der Klöppelbrief als Grundlage

Mit Stecknadeln ist ihre Arbeit auf dem Klöppelbrief befestigt. Wie sie die kunstvollen Muster mit engen und grösseren Verbindungen schafft, wie sie ihren Spitzen geschwungene Ränder verpasst und den Überblick mit den vielen verschiedenen Fäden nicht verliert, ist schwer nachzuvollziehen. Alles folgt aber einer Logik, der Logik des Klöppelbriefes. Es gibt unzählige verschiedene solche Vorlagen, die meisten stehen für eine bestimmte Region. Einige wenige Klöpplerinnen fertigen auch Freihandspitzen, dazu braucht es aber sehr grosse Erfahrung.

Ein Tal, ein Textilhandwerk

Marianne Rubin ist mit dem Klöppeln aufgewachsen. Ihre Mutter, ihre Tanten und Grossmütter haben geklöppelt und zwar wie damals verbreitet in Heimarbeit. Das Lauterbrunnental war eines der Klöppel-Zentren der Schweiz. Die Frauen fertigten luxuriöse Tischwäsche, Altardecken für Kirchen oder Spitzenkragen für Königshöfe. Sie klöppelten nicht für den eigenen Bedarf, sondern für ein kleines Zusatzeinkommen. «In den letzten Jahrzehnten hat sich das Klöppeln stark verändert», beobachtet Rubin. Heute klöppeln die Frauen als Hobby, als Ausgleich zum hektischen Alltag und nicht aus wirtschaftlichen Gründen. Entsprechend wandelt sich auch die Technik, neue Materialien und Muster kommen zum Einsatz.

Ballenberg
Freilichtmuseum der Schweiz

Kurswesen
Museumsstrasse 100
CH-3858 Hofstetten bei Brienz

+41 33 952 80 40
info@ballenbergkurse.ch

Öffnungszeiten

Montag – Freitag
08.15 – 11.30 Uhr
13.30 – 16.30 Uhr

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