Das Freilichtmuseum Ballenberg steht nicht nur im Zentrum der Schweiz, sondern mitten im Wald. Und der Wald ist mehr als nur Kulisse. Rund die Hälfte der Fläche des Freilichtmuseums ist Waldfläche.
Die Beziehung zum Wald war bis ins 19. Jahrhundert buchstäblich eine fürs Leben. Es gab keine Wärme, kein Mobiliar, keine Gefässe, kein Haus, kein Zaun und kein Fuhrwerk ohne Wald. Von der Wiege bis zum Sarg – der Wald war die Quelle für den Rohstoff, der Wald schützte vor Lawinen und Steinschlag. Umgekehrt prägten die Nutzung und Kultivierung das Waldbild und damit die Kulturlandschaft.
Produkte aus Plastik und Metall sind heute allgegenwärtig. Wie sind unsere Vorfahren ohne diese Materialien ausgekommen? Die Antwort kommt aus dem Wald: für fast alle Aspekte des täglichen Bedarfs bot er den Menschen eine Lösung an. Der thematische Weg (Waldweg) führt zu verschiedenen Bäumen und Sträuchern und zeigt deren vielfältige Bedeutung für Handwerk und Brauchtum.
Der Waldspielplatz will die Themen Wald und Holz wieder mehr in den Fokus rücken: Ohne Wald und Holz gibt es keinen Ballenberg. Über 100 Gebäude wurden an einem Ort ab- und im Freilichtmuseum wieder aufgebaut. Tragbalken um Tragbalken. Ohne handwerkliches Geschick und Gespür für das Holz wäre das kaum zu schaffen. Ohne Wald gäbe es die meisten der Häuser im Ballenberg und das darin gezeigte Mobiliar und Werkzeug nicht. Die einzelnen Spielstationen des neuen Walspielplatzes widmen sich daher ganz dem Wald oder dem Rohstoff Holz. In einer ersten Etappe wurden ein umgenutztes «Weidschüürli», ein grosser Sandplatz und Rückzugsmöglichkeiten im Wald eröffnet. Bis 2024 wird weitergebaut, bis der erfahrungsreiche Naturspielplatz für Kinder aller Altersstufen fertiggestellt ist.
Besuchen Sie die Dauerausstellung «Mein Wald» im Haus aus Sachseln OW . Unternehmen Sie mit den ehemaligen Bewohnenden des Obwaldner Ballenberg-Gebäudes Ignatia und Joseph von Moos einen Ausflug in den Wald. Ob gestern, heute oder morgen: Zu jeder Zeit verfolgten die Menschen unterschiedliche Interessen im Wald, es gab und es gibt Konflikte. Wem gehört der Wald eigentlich?
Wald und Holzwirtschaft gehören zum ländlichen Alltag wie die Landwirtschaft. Dies anschaulich zu vermitteln ist das Ziel des Fördervereins Forstmuseum Ballenberg FFMB.
Der Förderverein Forstmuseum sieht seine Aufgabe darin, über die Bedeutung des Waldes, seine Nutzung und Pflege aufzuklären und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten seiner Erzeugnisse bewusst zu machen.
Der 1992 gegründete Förderverein Forstmuseum Ballenberg hat im Freilichtmuseum mehrere Projekte realisiert, die den Museumsbesuchern das Thema Wald näher bringen.