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Wald im Alltag 2Waschtag

Ignatia von Moos bereitet mit ihrer Tochter Rosa und ihrer Enkelin Marie den Waschtag vor.

Ignatia: Gib mir einen Apfel.

Gimmär nu en Epfel uberä.

Marie: Da, Grosi, kannst du fangen?

Da, Grosi! chasch fa?

Ignatia: Nein, nicht werfen!

Nei, nid riärä!

Ignatia: Du bist eine Babe!

Dui bisch ä Baabä!

Marie: Hat doch geklappt!

Isch ämel gangä!

Ignatia: Eine richtige Pflaume bist Du!

Schneid nicht zuviel weg! So ein Apfel ist etwas Wertvolles!

Ä fertigi Zwätschgä bisch!

Tuä de nid z vil abschnydä! So ne Epfel isch eppis wärtvolls!

Marie: Aber nicht, wenn er faul ist!

Ämel nid, wenn er fuilä n isch!

Rosa: So, Nachschub!

So, Nachschub!

Marie: Nein, schon wieder so viel?

Nei, nu einisch ä sefu?

Rosa: Dann wird es Dir wenigstens nicht langweilig. Hat es noch ein Messer?

De wirds diär ämel sicher nid lanwylig. Hets nu äs Mässer?

Rosa: Mutter, was denkst Du? Können wir morgen waschen?

Muäter, was meinsch? Chenid miär more wäschä?

Ignatia: Wenn das schöne Wetter anhält Und der Föhn nicht zusammenbricht wie letzten Herbst, wo es alle Leintücher verwirbelt hat.

Wenn s scheenä Wätter ane hed. Und de Feehn nid inä ghyd, wiä im Herbscht s vorder Jahr, wos ys alli Lyntiächer verhudled hed.

Rosa: Ja, und was ist jetzt? Sollen wir die Wäsche noch heute einweichen oder nicht?

Marie, gib mir noch einen Apfel.

Ja, was isch etz? D Wesch hyt nu iiweichä oder nid?

Marie, gimmer nu en Epfel durä.

Ignatia: Hast du mit den Nachbarn gesprochen?

Hesch mit dä Nachbuirä gredt?

Rosa: Ja, die wären dabei.

Ja, die wärid derby.

Ignatia: Dann glaube ich, dass wir es wagen können.

De glaibi chennt emers ämänd wagä.

Rosa: Marie, Du kannst mir dann noch helfen!

Marie, dui chasch miär de nu hälfe!

Marie: Was muss ich machen?

Was muesi de nu mache?

Ignatia: Sortiere das Wollene, das Farbige und das Weisse schön aus und trage es mit der Hutte zum Waschplatz an den Dorfbrunnen hinüber.

S Wulligä, s Farbigä und s Wiissä scheen uissortierä und mit dä Tschifärä ufä Wäschplätz uisä a Dorfbrunne abä bringe!

Marie: Ja! Und äh – woher soll ich wissen, was was ist?

Ja! Und ä - wiä merk ich de, was was isch?

Ignatia: Tasten und fühlen. Rosa hilft dir dabei.

Aalängä und gspyrä. D Rosa hilft diär derby!

Rosa: Und hol dann noch ein paar Stöcke aus der Scheune.

Und holsch de grad nu äs paar Stäckä us em Gade uisä

Marie: Zum Waschen?

Zum Weschä?

Rosa: Nein, zum Aufbocken der Wäscheleinen, dann müssen wir das morgen nicht mehr machen.

Nei, zum s Weschsäili uifbockä, de miämer das de morä nimmä machä.

Ignatia: Es gibt morgen noch genug zu tun!

Gid de more nu gnuäg z tuä!

Marie: Was müssen wir denn noch alles machen?

Was miämer de nu alles machä?

Ignatia: Du warst doch im Frühjahr bei der letzten Wäsche auch dabei?

Bisch doch im Uistagä bi de letschtä Wesch ai derby gsi?

Marie: Äh, ja.

Äh, ja!

Rosa: Ach so!? Du warst ja gar nicht dabei. Du bist krank im Bett gelegen.

Jä so! Bisch doch nid derby gsi. Bisch ja chrank im Bett glägä.

Ignatia: Dann halt das Jahr davor.

De halt vor ämänä Jahr.

Marie: Aber da kann ich mich nicht mehr so genau erinnern!

Aber da mag ich mich ai nymmä so genai dra bsinnä!

Ignatia: Zweimal im Jahr, vor dem Waschtag, ziehen wir die Bettwäsche ab und wechseln die schmutzigen Hemden aus. Siehst du den Eimer da drüben? Direkt neben dem Herd! Was ist da drin?

Zwei Mal im Jahr, eister vor äm Wäschtag, tiänd miär d Bettwesch abzieh und diä dräckigä Hämli uiswächslä. Gsehsch dä Chibel detänä? Näbem Härd zuächä! Was hets det inne?

Marie: Buchenasche.

Buechenäschä.

Ignatia: Genau. Ihr Kinder holt morgen früh vom Brunnen Wasser, leert es in den Wachhafen, dann wird eingeheizt, und nachher kommt die Aschenlauge in das Wasser hinein.

Genai. Iähr Gofe holid morä am Morgä vom Brunnä Wasser, läärits i Weschhafä, de fammer afe iiheizä, und de chunt diä Äschä inerä Laigä is Wasser inä.

Marie: Aber wird die Wäsche dann nicht wieder schmutzig?

Aber wird de Wesch nid wider dräckigi?

Rosa: Nein, du dummes Babethli, natürlich wird zuerst gesiebt. Dreimal! Und dann noch durch ein Tuch gelassen! Wir wollen ja nicht mit schmutzigem Wasser waschen. Und damit die Wäsche dann so richtig gut riecht, geben wir noch ein wenig Harz ins Wasser hinein.

Nei, dui dumms Babehtli, diä wird dänk voredhärä gsibled. Dry malä! Und de nu dur es Tuech dureglah! Miär wend ja nid mit dräckigem Wasser wäschä. Und dass d Wesch de ai richtig guet schmeckt, de tiämer nu ä chly Harz is Wasser inä!

Ignatia: Und welche Wäsche geben wir zuerst in den Waschhafen hinein?

Und weli Wesch tuäsch etz zerscht i Weschhafä inä ghye?

Marie: Keine Ahnung.

Kei Ahnig.

Ignatia: Wie beim Geschirrspülen!

Wiä bim abwäschä!

Rosa: Das Schmutzigste kommt zuletzt!

Diä Dräckigscht chund zletscht!

Ignatia: Also?

Also?

Marie: Zuerst die weissen Hemden?

Zerscht diä wiissä Herrähämli?

Rosa: Ja, und dann die Trachtenblusen!

Ja, und de d Trachtäbluisä!

Marie: Danach die Leintücher.

Nache dhärä d Lyntiächer.

Ignatia: Genau. In denen haben wir jetzt ein halbes Jahr geschlafen.

Genai. Simmer etz es halbs Jahr i denä inäglägä.

Rosa: Und dann?

Und de?

Marie: Was haben wir noch?

Was gits de nu?

Rosa: Die Überhosen und auch die Hirtenhemden.

D Uberhosä und ai d Hirthämli!

Ignatia: Und am Ende ist das Wasser so kohlenschwarz, dass man damit nicht einmal mehr den Boden fegen kann.

Und am Schluss isch de das Wasser ä so choläschwarz, dass es nid emal me chasch zum Bodefäge bruiche.

Rosa: Und dann wird alles noch einmal gespült und dann aufgehängt. Darum holst Du Stöcke aus der Scheune, damit wenigstens das schon mal gemacht ist.

Und de wird alles nu einisch gspiählt und uifghänkt. Drum hol etzt grad nu diä Stäckä us em Gadä, dass de das wenigschtens scho gmacht isch.

Marie: Ich bin schon weg!

Bi scho gangä!

Ignatia: Und bevor du ins Bett gehst, bete, dass der Föhn nicht zusammenbricht. Ich glaube, das haben wir letztes Jahr vergessen.

Und vor em is Bett ga, bät de grad nu, dass de Feehn nid inä ghyd. Das hemmer sletscht Jahr glaibi vergässä.

Marie: Gut, mach ich!

Guät, machäni!

Ignatia: Willst du noch einen Apfel für unterwegs?

Wotsch nu en Epfel ufe Wäg?

Marie: Warum nicht?

Wärum nid?

Ignatia: Kannst du fangen?

Chaisch fa?

Rosa: Nein, bloss nicht werfen!

Nei, numä nid riärä!

Ignatia: Hat doch geklappt!

Isch doch gange.

Marie: Danke!

Danke!

Rosa: Und wenn wir rechtzeitig fertig sind, gehen wir schauen, was die anderen im Dorf so aufgehängt haben. An der Wäsche kann man leicht erkennen, mit was für einer Aussteuer im besten Fall zu rechnen ist.

Und wemmer de zytig fertig sind, de gammer go luägä, was diä anderä im Dorf so uifghänkt hend. A de Wesch chaisch de ja gäbig gseh, mit was fyrnä Uisstyr im beschtä Fall z rächnä isch.

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