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Waschen

Waschen war im Alltag früherer Jahrhunderte eine grosse Sache – heute geht das leicht vergessen. Schaut man den «Wöschwyber» vom Ballenberg beim komplizierten Waschverfahren zu, erscheint eine Erfindung wie die Waschmaschine als Segen für die Menschheit. Die grosse Wäsche fand in den ländlichen Regionen zwei bis dreimal jährlich statt. Nur Unterwäsche, Kinderkleider oder Windeln wurden regelmässig von Hand gewaschen. Den Rest bewahrten die Familien auf. Die Schmutzwäsche musste trocken oder aufgehängt gelagert werden, da die Feuchtigkeit sonst leicht die gefürchteten Stockflecken hinterliess.

Alle zwei Jahre kann an den Ballenberg-Waschtagen die schweisstreibende Arbeit der Waschfrauen hautnah mitverfolgt werden.

Waschtage im Museum

Die grosse Wäsche dauerte oft mehrere Tage und erforderte nicht nur sorgfältige Vorbereitung (Wäsche sortieren und einweichen, Geräte säubern, Seile zum Trocknen aufspannen, Brennholz vorbereiten, usw.), sondern auch helfende Hände. Familienmitglieder standen im Einsatz, je nachdem auch Dienstboten oder Waschfrauen. Im Museum sind die Waschtage, die alle zwei Jahre an einem Wochenende im Sommer stattfinden, ein wahres Spektakel. Gewaschen wird beim Haus aus Eggiwil (351) und zwar so, wie es auf einem Bauernhof im Emmental früher üblich war.

Asche anstatt Seife

Die schmutzige Wäsche kommt gut eingepackt in ein Leinentuch in einen grossen Holzbottich. Zuunterst in den Bottich legen die Wäscherinnen ein Säcklein, gefüllt mit Buchenasche, die als Ersatz für Seife dient. Dann wird Wasser gekocht und über die Wäsche geleert, am Auslauf des Bottichs aufgefangen, erneut erhitzt und wieder aufgegossen. Durch das Übergiessen bildet die Asche eine Lauge, die Fett und Schmutz löst. Nach dem Auswaschen im Brunnentrog wird die saubere, herrlich frisch duftende Wäsche an der grossen Leine im Obstgarten aufgehängt.

Waschplatz von Bodio

In den Zentralalpen und im südlichen Alpenraum war es üblich, schlagend zu waschen – dazu benutzte man offene Waschplätze an Bächen oder gedeckte Waschstellen und Waschhäuser. Im Freilichtmuseum Ballenberg ist der Waschplatz von Bodio (852), hier «lavatòi» genannt, ein Beispiel.

Ballenberg
Freilichtmuseum der Schweiz

Kurswesen
Museumsstrasse 100
CH-3858 Hofstetten bei Brienz

+41 33 952 80 40
info@ballenbergkurse.ch

Öffnungszeiten

Montag – Freitag
08.15 – 11.30 Uhr
13.30 – 16.30 Uhr

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